Nicht nur ein Fall für die Polizei! Journalistikprofessor Dr. Thomas Hestermann der Macromedia Hochschule in Hamburg untersucht mit seinem Forscher*innenteam den Umgang der Polizei mit der Herkunft von Tatverdächtigen in einem Corpus aus deutschen Polizeipressemeldungen, die in dem Zeitraum von 2014 bis 2018 veröffentlicht wurden. Die Zuordnung von Herkunftsbezeichungen, sowie die Unterscheidung von Tatverdächtigen und Opfern ist hierbei zentral für die Qualität der Ergebnisse des Forschungsprojekts und bei einer quantitativ angelegten Untersuchung nicht mit einer einfachen Stichwortsuche oder Kollokationsanalyse lösbar. Untersucht werden sollen 1,6 Millionen Polizeipressemeldungen mit über 15,7 Millionen Sätzen.
LangTec unterstützt das Forschungsprojekt daher mit Expertise in semantischer Textanalyse. Konkret kommen Verfahren zum Einsatz, die es ermöglichen, in den Berichten Tatverdächtige eindeutig zu identifizieren und diese von Opfern zu unterscheiden. So können die Zeichenfolgen für die Bezeichnungen von Tatverdächtigen und Opfern zwar gleich sein, aber die semantischen Unterschiede lasssen sich über die unterschiedlichen Tiefenstrukturen erkennen.